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Die Flugsicherungsstelle FÜRSTY Control

Die Flugsicherungsstelle FÜRSTY Control

Die Flugsicherungsstelle FÜRSTY CONTROL, korrekterweise FÜRSTY APPROACH CONTROL, erhielt ihren Namen nach ihrem Standort, Fürstenfeldbruck im Westen Münchens. Der Flugplatz zuerstörte Fürstenfeldbruck wurde von den Amerikanern wieder aufgebaut und belegt. Auf dem Flugplatz war damals die 36. Jagdbombergruppe der US - Luftwaffe mit F-84G stationiert. Das Hauptquartier der amerikanischen Luftwaffe entschied 1953, in Fürstenfeldbruck eine Luftwaffenschule für fliegendes und technisches Personal aufzubauen. Der Auftrag an die amerikanische Luftwaffenschule, die als 7330th Training Group begann, lautete, im Rahmen des „Mutual Defense Assistance Program - MDAP“ befreundeten Nationen beim Aufbau ihrer Luftstreitkräfte zu unterstützen. Hierzu schlossen die USA mit den befreundeten Nationen bilaterale Abkommen ab, welche auf dem Gesetz über die militärische Hilfe zum Zwecke der gegenseitigen Verteidigung vom 06.10.1949 und dem „Mutual Security Act“ beruhten. Zu den befreundeten Nationen zählten nicht nur die 12 NATO-Länder, sondern auch der Iran, Jugoslawien, Pakistan und Spanien. Die Unterstützung bezog sich auf die Umschulung von Flugzeugführern auf Strahlflugzeuge, die Ausbildung von Fluglehrern und technischem Personal für die Wartung und Instandsetzung moderner Strahlflugzeuge und Waffen.

Dem Ausbildungsplan 66-1 für den Aufbau der Luftwaffe entsprechend sollten in Süddeutschland neben den Flugplätzen Fürstenfeldbruck, Landsberg und Kaufbeuren noch Oberpfaffenhofen, Lechfeld, Memmingen, Leipheim und nach Fertigstellung der infrastrukturellen Voraussetzungen auch Laupheim von der deutschen Luftwaffe betrieben werden. Die US Luftwaffe  erstellte daher 1956 den USAFE 12-56 Operational Plan für den Aufbau der Fürstenfeldbruck „Radar Approach Control Facility - RAPCON“. Dieser Plan sah für alle genannten Flugplätze eine zusammengefasste Anflugkontrolle vor. Hierzu ist anzumerken, dass der Begriff „Approach Control“, also Anflugkontrolle, nicht mit dem Begriff „Area Control“, also Bezirkskontrolle, zu verwechseln ist. Den letzteren im militärischen Sprachgebrauch als „überregionale Bereichskontrolle“ zu verwenden, entsprach nicht der durch das Gesetz über die BFS von 1953 vorgegebenen offiziellen Bezeichnung dieses Dienstes, dessen Ausübung ausschliesslich der BFS vorbehalten war.

1956 wurden die ersten drei T33 Flugzeuge mit deutschen Hoheitsabzeichen an die Deutsche Luftwaffe übergeben. Die offizielle Übergabe des Flugplatzes erfolgte am 16. Dezember 1957. Fürsty Control als AACS-Einheit blieb jedoch auch nach der Übergabe des Flugplatzes noch in amerikanischer Befehlsgewalt. Am 1. Juli 1958 wurde die sogenannte „Flugsicherungs-(Nahverkehrs-) Bereichskontrolle“ 14/15 aufgestellt, nachdem seit 1956 genügend deutsches militärisches Flugsicherungspersonal durch die Amerikaner ausgebildet worden war. Als sich dann aus der 1282nd AACS Squadron Ende 1957 die Flugbetriebsstaffel herausbildete, wurde es in diese eingegliedert, um dann 1958 zum Grundstock der Flugsicherungs-Bereichkontrolle (FS-Ber) 14/15 zu werden.

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Die Geschichte der militärischen Flugsicherungsstellen der Deutschen Luftwaffe von 1955 bis 1981
Band 6, RHEIN UAC, LIPPE MATRAC, FÜRSTY, EIDER und WESER RAPC
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Flugsicherung

Die umfassende Dokumentation über den Luftverkehrsdienst Flugsicherung. Eine Buchreihe in mehreren Bänden, die von Frank W. Fischer im Verlag der International Advisory Group Air Navigation Services (ANSA) herausgegeben wurde.

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