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Das berufliche Umfeld und der Alltag eines deutschen Fluglotsen

Das berufliche Umfeld und der Alltag eines deutschen Fluglotsen

Im Laufe der Jahre wurde ich in den verschiedensten Luftfahrt-Berufsvereinigungen und Verbänden Mitglied, von denen viele bald nicht meinen Vorstellungen über die wahre Zielsetzung entsprachen. Manche Mitgliedschaften hielt ich über ein bis zwei Jahrzehnte aufrecht. Ihrer Vielfältigkeit halber sollen hier einige genannt werden. Mein erster Beitritt erfolgte zum „Verband Deutscher Flugleiter - VDF“, gefolgt von der amerikanischen „Air Traffic Control Association - ATCA“, dem „Deutschen Aero Club - DAeC, der „Deutschen Gesellschaft für Ortung und Navigation - DGON“, den Gewerkschaften „Deutsche Angestellten Gewerkschaft - DAG“ und „Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr - ÖTV“, der amerikanischen „Aircraft Owners & Pilots Association - AOPA“ und der „Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - DGLR“.

In späteren Jahren trat ich noch den türkischen, tansanischen und mexikanischen Flugleiterverbänden und der internationalen Föderation der Flugleiter-Verbände IFATCA bei. Nach der Berufsaufgabe folgten noch ISASI, die internationale Gesellschaft der Flugsicherheits-Untersucher und die US militärische AACS Organisation. Allein aus der Vielfalt dieser meist nur über einige Jahre geführten Mitgliedschaften dürfte ersichtlich sein, wieviel vorteilhafte Kontakte hieraus entstanden waren.

In den ersten Jahren meiner Betätigung auf dem Gebiet der Flugsicherung kam ich verständlicherweise hauptsächlich mit den durch die Flugsicherung betroffenen Behörden wie der Bundesanstalt für Flugsicherung (BFS) und den Ministerien für Verkehr und Verteidigung in direkten Kontakt. Auf höherer Ebene machte ich mit allen leider viele negative Erfahrungen. Im Gegensatz hierzu wirkten sich auf internationalem Gebiet meine Kontakte zur US Luftwaffe Europa (USAFE) sehr positiv aus. Daraus ergaben sich ebensolch gute Kontakte auf höherer Ebene in übergeordneten Stellen, wie zum Hauptquartier der USAFE. Desgleichen geschah zu den Vertretern der US amerikanischen Luftfahrt Administration (Federal Aviation Adminsitration - FAA) in Brüssel und Washington/DC. Beide lieferten Material, Information und später sogar, wie schon erwähnt, direkte materielle Hilfe in Form von kostenlosen Testflügen für dienstliche Erprobungen. Zu den Geschwadern der kanadischen Luftwaffe (CAF) in Söllingen und Lahr ergaben sich ebenso feste und großzügige Verbindungen.

Auf europäischer Seite war der Kontakt zur Internationalen Zivil Luftfahrt Organisation - ICAO in den ersten Jahren auf das Regionalbüro in Paris beschränkt. Die Europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt - EUROCONTROL war ja erst 1960 als ein Verein Frankreichs, Belgiens, Hollands, Luxemburgs, Großbritanniens und Deutschlands gegründet worden. Als aber daraus 1963 die Agentur EUROCONTROL wurde, entwickelte sich daraus eine recht rege Korrespondenz, verursacht durch die Zuständigkeit dieser Organisation für den oberen Luftraum Deutschlands und die mangelhaften Zustände bei den betroffenen FS-Zentralen. Durch die enge Verwobenheit EUROCONTROLs mit der deutschen FS-Anstalt und der Deutschen Luftwaffe fanden viele persönliche Einsätze in Luxemburg am dortigen FS-Institut und beim Versuchszentrum in Bretigny-sur-Orge in Frankreich statt.

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Fliegen ist sicher!
Band 5, Beruf und Alltag eines deutschen Fluglotsen in den Jahren von 1957 bis 1984
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Flugsicherung

Die umfassende Dokumentation über den Luftverkehrsdienst Flugsicherung. Eine Buchreihe in mehreren Bänden, die von Frank W. Fischer im Verlag der International Advisory Group Air Navigation Services (ANSA) herausgegeben wurde.

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