SSL Zählmarke VG WORT

Die Flugsicherungsstelle EIDER Approach Control

Die Flugsicherungsstelle EIDER Approach Control

Nicht nur in Süddeutschland wurden durch die Luftwaffe Flugplätze aufgebaut und in Betrieb genommen wurden, sondern auch in Norddeutschland. Auch hier war man gezwungen, neben den Platzkontrolldiensten (TWR) auch überörtliche Flugsicherungsdienste für die Ab- und Anflüge in den mil. Nahverkehrsbereichen (MTMA) zu leisten. Die Voraussetzungen hiefür waren schwierig. Denn die Bundeswehr konnte bei den im norddeutschen Luftraum tätigen Engländern nicht auf die gleiche Unterstützung hoffen wie im Süden durch die Amerikaner. Dies lag nicht nur an der allgemein reservierten Haltung der Engländer gegenüber Deutschland, sondern auch an ihrem anderen Flugsicherungs-Verständnis. Das wesentliche Hilfsmittel der englischen Flugsicherung waren in dieser Zeit noch VHF-Peiler, die sie auf ihren Flugplätzen betrieben, und mit denen sie meisterlich umzugehen wussten. Flugverkehrskontrolle (ATC) leisteten sie ihren militärischen Flügen im Grunde keine.

Die Luftwaffe konnte darin nicht das Hilfsmittel der Flugsicherung für die Zukunft sehen. Vor allem die Anzahl und Lage der Flugplätze in Schleswig-Holstein forderte, wie bereits in Süddeutschland, die Errichtung einer Flugsicherungs­-Anflugkontrolldienststelle (APP bzw. RAPCON). Diese Zentrale wurde mit dem Luftwaffenaufstellungsbefehl Nr. 29b für weitere Teile des Fernmelde­Regiments 11 vom 27.01.1960 als weitere Einheit der Flugsicherungsabteilung 113 organisatorisch geschaffen. Als nördlichste dieser Zentralen erhielt sie die Nummer 4 (FSBerZ 4). Ihr Aufstellungsstandort sollte Husum sein, ihr Endstandort Schleswig. Zu diesem Standort sollte es jedoch nicht kommen, denn am 3. August 1962 teilte die Luftwaffengruppe Nord dem FÜL­VI mit, dass eine Standorterkundung ergeben habe, die Panzergrenadierkaserne Husum sei der bessere Standort. Dem Vorschlag wurde zugestimmt. Ende 1964 war der Aufbau der Radaranlage und ihre vorläufige betriebliche Erprobung abgeschlossen und damit die Vorraussetzung für den Umzug vom Flugplatz Husum in die Julius Leber Kaserne gegeben, in der die Flugsicherungsstelle bis zur Verlegung in die neu gebaute zivile Flugsicherungs-Regionalstelle Bremen ACC ab 01.06.1976 ihren Dienst verrichtete.

Lesen Sie mehr über dieses Thema:
Die Geschichte der militärischen Flugsicherungsstellen der Deutschen Luftwaffe von 1955 bis 1981
Band 6, RHEIN UAC, LIPPE MATRAC, FÜRSTY, EIDER und WESER RAPC
Graustufendruck: https://www.amazon.de/dp/1088446515
Farbdruck: https://www.amazon.de/dp/1088515908

Flugsicherung

Die umfassende Dokumentation über den Luftverkehrsdienst Flugsicherung. Eine Buchreihe in mehreren Bänden, die von Frank W. Fischer im Verlag der International Advisory Group Air Navigation Services (ANSA) herausgegeben wurde.

Artikel